Ich blogge

Dies Labyrinth von Brücken und von Gassen,
Die tausendfach sich ineinanderschlingen,
Wie wird hindurchzugehn mir je gelingen?
Wie werd ich je dies große Rätsel fassen?

Ersteigend erst des Markusturms Terrassen,
Vermag ich vorwärts mit dem Blick zu dringen,
Und aus den Wundern, welche mich umringen,
Entsteht ein Bild, es teilen sich die Massen.

Ich grüße dort den Ozean, den blauen,
Und hier die Alpen, die im weiten Bogen
Auf die Laguneninseln niederschauen.

Und sieh! da kam ein mut'ges Volk gezogen,
Paläste sich und Tempel sich zu bauen
Auf Eichenpfähle mitten in die Wogen.

Stilecht beginne ich mit Platen. Der trifft nämlich wieder einiges auf den Punkt (das wusste schon Thomas Mann - der konnte an die 50 Gedichte Platens auswendig).
Scheen wars in Venedig!
Vor allem die Nachtspaziergänge: Jasmin-Duft in der Luft, stille Gassen entlang, über die ein oder andere Brücke mit Blick auf einen ruhig daliegenden Kanal und noch mehr Brücken, über die dunkle Gestalten huschen, dann wieder durch schmale Gänge, um plötzlich auf einem großen Platz zu landen, auf dem sich's eine beeindruckende Kirche gemütlich gemacht hat. Ich bin jetzt noch ganz verzaubert, und so könnten sich auch meine Bauchschmerzen erklären: Ich glaube, ich habe mich verliebt in diese autofreie Stadt mit den bröckligen Wänden... Und dann dieses Eis und die Pizza.... *schmacht*
Die Reisegruppe war nett (vor allem 2 Mädels, mit denen ich mich auf die Suche nach nem Intimissimi gemacht habe ;), obwohl einige ganz schön um den Prof herumgeschleimt haben... Busfahrt war lang, aber mit Jack Johnson, Cicero und Dan Brown erträglich.
Dann waren wir auf dem Rückweg noch in Duino, ein kleines Dorf mit Burg, wo Rilke seine Duineser Elegien geschrieben hat. Lesenswert!

Sollen nicht endlich uns diese ältesten Schmerzen
fruchtbarer werden? Ist es nicht Zeit, daß wir liebend
uns vom Geliebten befrein und es bebend bestehn:
wie der Pfeil die Sehne besteht, um gesammelt im Absprung
mehr zu sein als er selbst. Denn Bleiben ist nirgends.