Mittwoch, 11. April 2007

Vielversprechend

Auf dem neuen Blog des besten aller Aves gefunden, und so lange gegrinst, bis die Kollegen komisch schauten
BlogBlogBloog

Beweismaterial

Wuhaa! mein Name im Internet... The Mekong River Swim Blog - Allerdings ohne Zeit *schnief*... mit 17:13 Minuten (ehrlich!) lande ich nach meiner Berechnung hinter dem Mittelfeld ;-)
Bilder gibts auch. Ich bin nicht wirklich festgehalten. Bei den Bildern von einer großen Gruppe im Wasser stehend lässt sich mein Rücken, der noch 3mal weißer ist als der Rest, mit etwas Phantasie ausmachen.

In Battambang und nachts auf der National Road No. 5

Am Montag fuhren ich und mein Boss auf Geschäftsreise nach Battambang. Eine Nacht im klimatisierten Hotel schien der Himmel auf Erden – Stadtbesichtigung, Fruitshake trinken und Buisness-Essen – alles war unwichtig gegenüber 18 Grad Raumtemperatur, Animal Planet und den weißen Laken des riesigen Hotelbetts, die mehr als nur willkommene Abwechslung waren gegenüber dem üblichen Brett und Strohsack, auf denen ich meine Nächte zu verbringen pflege. Zu früh gefreut – nach seeligen Träumen von Jaakob und seiner Rahel (ich lese gerade Joseph und seine Brüder – vielleicht bald mehr dazu im Bücher-Stöckchen) wache ich auf mit einem leichten Kratzen im Hals, das sich bis zum Abend zu vollkommenem Stimmverlust ausweitete. Zum Glück legen die Kambodschaner Wert auf so wenig Bewegung wie möglich (als wir neulich eine Familie auf dem Land besuchten, rissen diese sogar ihren Zaun nieder, damit wir vor der Haustür parken konnten!!!) und ich werde zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt mit dem Moped chauffiert.
Battambang scheint mir die schönste Stadt des Landes zu sein: Ohne den hektischen Verkehr und das Pseudo-West-Lebensgefühl Phnom Penhs und ohne die vom Tourismus verdorbene Atmosphäre Siem Rieps präsentiert sich diese Stadt wie eine glitzernde Perle im staubigen Kambodscha. Die von Zeit und Wetter gegerbten Häuser im wunderschönen französischen Kolonialstil prägen das Stadtbild und vermitteln ein Gefühl des vergangenen Jahrhunderts, als die Kolonialherren noch durch die Straßen liefen, mit Tropenhelm, staubfarbenem Anzug und einem Sklaven, der ihnen Luft zufächerte.
Bei einem unserer Geschäftsessen komme ich in den Genuss einer weiteren kambodschanischen Spezialität: Rote Ameisen. Die werden mit Hilfe eines Eimers an einem langen Stab von dem Bäumen geschüttelt und dann im Wok gegrillt. Zubereitet mit Rindfleisch, Fischsoße und höchstwahrscheinlich viel Glutamat schmecken die eigentlich ganz lecker, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Geschmack nicht eher von den anderen Incredentien bestimmt wurde. Von der ihnen nachgesagten fiebersenkenden Wirkung merke ich allerdings nichts.
Das letzte Meeting findet am Dienstag mit einer, in Kambodscha nicht unüblichen, Verspätung von einer Stunde statt. Nachdem man ewig über, nach meiner Meinung absolut unwichtige, Themen wie die Buchstabierung der Namen der Teilnehmer diskutiert hatte, fahren wir gegen 16 Uhr endlich in Battambang ab (anderthalb Stunden später als geplant) und hier beginnt der spannende Teil dieses Ausfluges.
Die National Road No. 5 ist ein schätzungsweise 8 Meter breites Asphaltband ohne Markierungen, dass sich von Poipet an der Grenze nach Thailand bis nach Phnom Penh erstrecht. Das Land auf dieser Strecke ist wie fast überall in Kambodscha platt wie ein Pfannkuchen, die Straße hat so gut wie keine Kurven und scheint nicht allzu alt zu sein: Der Asphalt ist vom Wetter und der Benutzung gewellt, aber noch gut in Schuss. Bei Tag sicherlich ein Abenteuer, aber richtig Spaß macht es erst, diese Strecke bei einbrechender Dunkelheit – zur Rushhour – zu fahren. Gegen 18 Uhr wird es richtig spannend und die Heimfahrt erinnert mich immer mehr an ein Computerspiel. Das Leben der Menschen auf der Strecke wird von der Straße und der Sonne bestimmt. Sobald diese untergeht ist alles auf dem Weg nach Hause: Zu Fuß, mit dem Rad oder Moped, zu 30st auf dem Dach eines Kleinbusses, auf einem Ochsenkarren oder dem Rücken eines Wasserbüffels. Links und rechts der Straße stehen die wackeligen Holzhütten auf Stelzen unter denen sich die Familien versammeln, hier und da brennt ein Feuer, manche Wohnstätten sind vom kalten Licht einer Neonröhre erhellt und ab und zu flimmert ein Fernseher, angeschlossen an eine Autobatterie. Strom oder Straßenbeleuchtung gibt es nicht. Doch habe ich nur wenig Zeit, mich dem Leben am Straßenrand zu widmen, mein fluchender und hupender Boss zieht meine Aufmerksamkeit auf die Straße vor und hinter uns. Vor uns steht die Straße voller Menschen – nicht nur in Deutschland ein sicheres Zeichen für einen Unfall – nur sind das nicht nur Gaffer, in Kambodscha benötigen die Unfallopfer jede Hilfe, Krankwagen gibt es nicht. Gerade wird ein Mann mit schmerzverzerrten Gesicht auf die Ladefläche eines Pickups gehoben, Dorfbewohner schaffen Stroh zu seiner Polsterung heran. Zum Glück ist das Krankenhaus in Battambang nur eine Stunde entfernt – für Leute mit schwereren Verletzungen sicherlich zu weit. Wir fahren weiter. Mein Chef hupt mittlerweile mehr als das er bremst. Es geht in atemberaubender Geschwindigkeit vorbei an Ochsenkarren, Mopeds und langsamen Camrys, denen mein Fahrer nur ein verächtliches Grinsen schenkt. Wir beide sitzen mittlerweile nach vorn gebeugt und voll konzentriert in unseren Sitzen. Jedes zweite entgegenkommende Auto blendet auf und macht keine Anstalten, für uns Abzublenden. Wir tun es ihnen schließlich gleich. Sichtweite ist trotzdem gleich null. Immer wieder tauchen plötzlich unbeleuchtete Karren, Mopeds, Sandhaufen, riesige Schlaglöcher oder selber gebaute Autos vor uns auf. Es gilt, diese zügig zu umfahren, dabei niemandem die Möglichkeit zu geben, uns zu überholen und den Gegenverkehr in den Straßengraben zu drängen. Alles untermalt durch die grelle Hupe, ständiges Auf- und Abblenden und lautes Fluchen auf Deutsch (‚Maaaaann! Haaalllooo? Arrsch!’ – was man eben so sagt ;-). Gerade beim Durchfahren der Schlaglöcher sind wir mit unseren 300kg Reis und Sand auf der Ladefläche einigen Fahrzeugen gegenüber im Vorteil. Auf offener Fläche schaffen es doch viele, uns zu überholen, vor allem die, die sich einen Vorteil verschaffen, indem sie in der Ortschaft nicht bremsen. Die Drängler werden dann von uns ebenfalls bedrängt und in der Rückspiegel geblendet – Rache ist Blutwurst.
Gegen 20 Uhr wird es schließlich ruhiger auf der National Road No. 5, nur einzelne Wasserbüffel und Hunde kreuzen unseren Weg. Trotz Klimaanlage kommen wir gegen halb 10 komplett durchgeschwitzt in Phnom Penh an.

Animalisch

Germanistik-Studentin aus Bamberg lenkt sich mal wieder von der Arbeit ab

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